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Filmvorführung & Präsentation: Translating Ulysses mit Engin Sustam, 21.10.2024, 19:30 Uhr

Regie: Fırat Yücel & Aylin Kuryel / 70 min / Niederlande, Türkei /2023 /Dokumentarfilm, Türkisch, Englisch, Kurdisch mit englischen Untertiteln

Der Schriftsteller und Übersetzer Kawa Nemir ist wie ein wandelndes Wörterbuch der kurdischen Sprache. Er flieht aus der Türkei, wo seine Muttersprache verboten ist, und findet Zuflucht im ehemaligen Haus von Anne Frank in Amsterdam. Wird es ihm gelingen, seine Übersetzung von Ulysses fertigzustellen und zu veröffentlichen?

Nemir definiert den Prozess der Übersetzung von Ulysses des irischen Schriftstellers Joyce ins Kurdische als eine Geschichte der Rache, die man in der Muttersprache nimmt. Er findet die Vorstellung eines Joyce, der sich gegen die Assimilationspolitik, die staatliche Gewalt und die Unterdrückung der kurdischen Sprache auflehnt, um „…davor zu bewahren, die Welt Türkisch zu verstehen“, aufreizend. Obwohl diese Übersetzung aus dem Wunsch heraus geboren zu sein scheint, einen klassischen Text in der eigenen Muttersprache zu lesen, ist sie in Wirklichkeit ein monumentaler Akt für die kurdische Sprache.

Mit ihrem Film dokumentieren die Regisseur:innen Aylin Kuryel und Fırat Yücel nicht nur Kawa Nemirs epische Reise durch das Joycean-Labyrinth, sondern öffnen auch die Türen zu einer Erkundung, wie die gewaltige Geschichte der kurdischen Sprache und das kollektive Gedächtnis in einer Geschichte ein Zuhause finden können.

Im Anschluss an die Filmvorführung wird der kurdische Wissenschaftler Engin Sustam als „der Mensch, der gerade das Kino verlassen hat“ einen Vortrag halten.

Engin Sustam, nach ihrem Soziologiestudium an der Mimar Sinan Fine Arts University in der Türkei schloss sie ihr Masterstudium und ihre Promotion an der EHESS in Paris ab. Derzeit arbeitet er als außerordentlicher Professor am EXPERICE-Labor der Universität Paris 8. Er hat Artikel über kurdisches Kino, zeitgenössische Kunst, kurdische Musik, dekoloniale Perspektiven und viele andere Themen veröffentlicht. Er hat kurdische Kunst und Subalternität (Art et subalternité kurde, 2016) auf Französisch und Fragile Deviations (2020) auf Türkisch veröffentlicht.

Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit SFU, Instituts für transkulturelle & historische Forschung organisiert! Freier Eintritt!

*Die Rede von Sustam wird simultan vom Türkischen ins Deutsche übersetzt!

Datum: 21. 10. 2024 – 19:30 Uhr

Ort: SFU Wien, Freudplatz 1, 1020 Wien, Raum 2003

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