Die Musik der aschkenasischen Jüdinnen und Juden Osteuropas ist tief in transkulturellen Prozessen verwurzelt. Wie auch die jahrhundertealte Sprache Jiddisch, spiegelt sie eine lange Geschichte von Migration und kulturellem Austausch wider, in der sich verschiedenste musikalische Stile und Traditionen begegnen und miteinander verweben.
Im Rahmen dieses Vortragskonzerts erforschen die jiddischen Sänger*innen und Ethnomusikolog*innen Isabel Frey und Benjy Fox-Rosen die transkulturellen Dynamiken der aschkenasisch-jüdischen Musik. Dabei zeigen sie, dass „Tradition“ in ständiger Veränderung begriffen ist und keine festen Grenzen hat. Begleitet von Maria Bunea und Oscar Antoli beleuchten sie Überschneidungen mit rumänischer, moldawischer, ukrainischer und türkischer Musik und stellen aktuelle Ansätze vor, die jiddische Musik als Mittel der Solidarität mit anderen Minderheiten nutzen. So wird deutlich, dass keine Kultur für sich alleine steht, sondern alle durch Begegnungen und Austausch geprägt werden.
Die Veranstaltung findet unter der Kooperation des NWD, der Brunnenpassage und des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien statt.
Datum: 13.12.2024, 19:30 Uhr
Ort: Brunnenpassage, Brunnengasse 71, Wien