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Gedankengänge: Stadtschrift mit Florian Neuner

Dieser Gedankengang bietet die seltene Gelegenheit, einen literarischen Text entlang seiner Referenzen zu erfahren. Bodo Hells Stadtschrift (edition neue texte 1983) ist ein seltenes Beispiel für »literarische Stadtforschung« (Florian Neuner) in der deutschsprachigen Literatur, und der Text ist inzwischen auch ein historisches Dokument: eine Lektüre des Stadtraums entlang der Linie 13 A vor beinahe 40 Jahren. Stadtschrift basiert auf den Schriften der Stadt Wien, wie wir sie erleben und kann als Bespiel für einen textuellen Realismus gelten. Die Realität der Texte im Stadtraum ist einer stetigen Veränderung unterworfen, und so wird der Gedankengang auch eine Erkundung sein, was von der damaligen Realität übriggeblieben ist.

Diese Art von Dokumentarismus scheint eine adäquate Fortsetzung realistischer Ansätze mit anderen, zeitgemäßen Mitteln zu sein. Florian Neuner wird den Text aus dem Blickwinkel seiner eigenen literarischen Herangehensweise an urbane Räume kommentieren und einen Lokalaugenschein vor inszenieren.

Florian Neuner wurde 1972 in Wels/Oberösterreich geboren und lebt als Schriftsteller in Berlin und Wien. Gemeinsam mit Ralph Klever gibt er die Zeitschrift Idiome. Hefte für Neue Prosa heraus, die sich der avancierten Prosa jenseits narrativer Clichés verschrieben hat. Er ist Mitglied der Linzer Künstlervereinigung MAERZ und betreut dort die Reihe maerz_sprachkunst. Im Ruhrgebiet hat er sein Instrumentarium zur »literarischen Stadtforschung« entwickelt. Gegenwärtig beschäftigt er sich mit sozialistischen Stadtutopien zwischen Eisenhüttenstadt und Pjöngjang. Als Publizist ist sein Schwerpunkt die Neue Musik. Kooperationen mit Komponisten wie Christoph Herndler und Harald Muenz. Er publizierte folgende Bücher: Und käme schwarzer Sturm gerauscht, Jena Paradies, China daily, Zitat Ende, Ruhrtext, Satzteillager, Moor (oder Moos), Inseltexte, Drei Tote. Ostheim, Ramsch.

Reservierung: neuerwienerdiwan@gmx.at

Datum: Samstag, 12. Juni, 16:00
Ort: Markuslöwe in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs (Nordeingang/Südtiroler Platz)

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